Hier werden alte Beiträge aus dem Lexikon aufbewahrt
Antwort schreiben

Redensarten aus dem Mittelalter

Sa 2. Feb 2008, 17:19

„Etwas auf die lange Bank schieben" (etwas immer wieder hinauszögern):

Früher waren in den Sälen kurze Bänke in der Mitte des Raumes aufgestellt. Auf der Seite stand eine lange Bank. Diejenigen, die sich bei der Versammlung über irgendetwas nicht einig wurden, mussten sich auf die lange Bank setzen und nach Beendigung der Versammlung solange bleiben, bis eine Lösung gefunden war.

"Schwein gehabt"Glück haben):[/font]

Bei den mittelalterlichen Spielen bekam der letzte Ritter eines Turniers als Trostpreis eine Sau geschenkt. Ein Schwein war damals sehr wertvoll. Deshalb sagt man auch heute noch zu jemandem, wenn er unerwartetes Glück hat: "Schwein gehabt".


“Jemandem einen Korb geben" (etwas ablehnen):

War ein Freier unerwünscht, wurde ein Korb mit lockerem Boden aus dem Fenster hinunter gelassen. Der Boden brach dann unter dem Gewicht des Freiers, der in den Korb gestiegen war,durch.


"Moos haben" (Geld haben, reich sein):

Moos, für Geld, geht auf das Wort "Münze", der hebräischen Sprache, zurück. Zuerst wurde diese Redewendung nur von Gaunern und Räubern verwendet. Später wurde der Ausspruch in die Studentensprache übernommen.


"Einen Zahn zulegen"(etwas schneller tun):

In den Burgküchen hingen die großen Töpfe an gezackten Eisenschienen, mit denen die Höhe der Töpfe über dem Feuer reguliert werden konnte. Wenn man also früher einen Zahn zulegte hieß das, den Topf näher ans Feuer zu hängen, um die Speisen schneller kochen zu können.


"Der Bissen bleibt jemandem im Halse stecken"(vor Schreck verstummen):

Früher legte man einem Verurteilten einen trockenen Bissen Brot in den Mund. Den sollte er schlucken ohne zu kauen. Blieb der Bissen im Hals stecken, dann war der Angeklagte schuldig. "Gottesurteile", wie man diese Urteile nannte, gab es bis ins 15. Jahrhundert.


"Mit jemandem Katz und Maus spielen"(jemanden im Unklaren lassen):

Dies bezieht sich auf das Spiel der Katze mit der Maus. Die Katze ist stärker als die Maus, trotzdem lässt die Katze die Maus scheinbar entkommen, um sie dann doch zu töten.


"Vor Neid platzen" (etwas haben wollen, das jemand anderem gehört):

Diese Redewendung geht auf eine Fabel zurück, in welcher sich ein eitler Frosch mit einem Ochsen messen wollte. Der Frosch blies sich auf, bis er platzte.

Sa 2. Feb 2008, 17:19

Antwort schreiben




Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: NES, Erde, USA, ORF, Forum

Impressum | Datenschutz